Kirchliches Energie- und Umweltmanagement - Grüner Güggel

Das Umweltmanagementsystem Grüner Güggel hilft Kirchgemeinden und kirchlichen Institutionen, ihre Umweltauswirkungen zu erfassen und zu reduzieren. Gemeinsam festgelegte Ziele führen zu stetigen Verbesserungen. Die oeku bildet auch kirchliche UmweltberaterInnen aus.

Grüner Güggel

Bewahrung der Schöpfung als aktives Handeln ist zentrale Aufgabe der Kirche.

 «Der Rhythmus des Konsums, der Verschwendung und der Veränderung der Umwelt hat die Kapazität des Planeten derart überschritten, dass der gegenwärtige Lebensstil nur in Katastrophen enden kann.» (Papst Franziskus)

Der Grüne Güggel

… ist ein kirchliches Umweltmanagementsystem, das zu einer stetigen Verbesserung der Umweltbilanz führt. Dazu gehört beispielsweise die Optimierung des Ressourcenverbrauchs, die Einsparung von Betriebskosten oder die Erhöhung der Biodiversität. Unter dem Label «Grüner Güggel» können sich Kirchgemeinden zertifizieren lassen, dass sie systematisch, nachvollziehbar und kontinuierlich durch ihr Handeln zu einer Entlastung der Umwelt beitragen und dieses Handeln öffentlich machen. Die Schwerpunkte kann die Kirchgemeinde weitgehend selber setzen: Sie kann je nach Möglichkeiten und Prioritäten ihre Akzente setzen beim Sparen von Energie und Wasser, bei der Umgebungsgestaltung, bei der Förderung der Vielfalt von einheimischen Pflanzen und Tieren auf dem Kirchenareal, beim Einkauf von umweltgerechten Produkten oder bei der Abfalltrennung. Durchläuft eine Kirchgemeinde das vorgegebene 10-Punkte-Programm und lässt sie ihr Umweltmanagement von einer qualifizierten Fachperson begutachten, erhält sie von oeku – Kirche und Umwelt das Zertifikat Grüner Güggel.

ERFA-Treffen

Das jährliche ERFA-Treffen ist ein wichtiger Vernetzungsanlass zum Thema Umweltmanagement. Ziel ist, zwei Personen pro Grüner-Güggel-Gemeinde und weitere Interessierte an diesem Treffen begrüssen zu dürfen. Am Treffen werden Themen präsentiert, von denen konkrete Massnahmen für die eigene Kirchgemeinde abgeleitet werden können. Ebenso bietet das Treffen die ideale Möglichkeit für den Austausch mit Gleichgesinnten.

Das nächste ERFA-Treffen findet am Freitag, 25. Oktober 2024, 17.30 Uhr, in der Pfarrei Peter und Paul in Aarau statt.

Kick-Off Konvoi Grüner Güggel für Aargauer Kirchgemeinden und Pfarreien

Das Umweltmanagementsystem Grüner Güggel müssen Kirchgemeinden nicht alleine einführen. Die Landeskirche untersützt tatkräftig und organisiert sogenannte Konvois, wo sich interessierte Kirchgemeinden und Pfarreien gemeinsam auf den Weg zum Zertifikat machen können.

Mit folgenden Schritten sind Sie dabei:

  • Sie fällen einen Entscheid, ob Sie im ökumenischen Konvoi in das Umweltmanagementsystem „Grüner Güggel“ einsteigen möchten.
  • Sie beginnen ein „Umweltteam“ aus interessierten Personen zusammenzustellen, das den Grünen Güggel steuert.
  • Wir empfehlen, in diesem Fall einen Betrag von 3'000 Franken für das Folgejahr zu budgetieren (der Ökofonds der Landeskirche unterstützt die Teilnahme nach erfolgreicher Zertifizierung mit CHF 3000)
  • Sie melden sich bei der Römisch-Katholische Kirche im Aargau, Feerstrasse 8, 5001 Aarau, per Email an landeskirche@kathaargau.ch. Stichwort Grüner Güggel.

Interessierte Kirchgemeinden können sich für weitere Informationen direkt an den Umweltbeauftragten Alois Metz wenden per Email an: alois.metz@kathaargau.ch.

Empfehlungen der Landeskirche zu Energiesparmassnahmen

Die drohende Strom- und Gasmangellage betrifft auch die römisch-katholische Kirche im Aargau. Aus diesem Grund hat der Kirchenrat der römisch-katholischen Landeskirche Aargau an seiner Sitzung vom 26. Oktober 2022 Empfehlungen für Energiesparmassnahmen ausgesprochen. Die Landeskirche folgt den Energiesparempfehlungen des Kantons Aargau. Diese Empfehlungen sollen in den Liegenschaften der Landeskirche sowie in den Liegenschaften der Kirchgemeinden umgesetzt werden, sofern die Massnahmen technisch umsetzbar sind. Der erste Schritt ist somit die Abklärung der technischen Machbarkeit der einzelnen Energiesparmassnahmen. Viele Kirchgemeinden haben bereits Massnahmen getroffen, diese Empfehlungen der Landeskirche sind als Ergänzung gedacht:

  • In der Heizperiode wird die Raumtemperatur gesenkt auf höchstens 20 Grad. Nebenräume, Lagerräume oder Verkehrsflächen können, falls dies technisch machbar ist, auch mit tieferen Temperaturen beheizt werden.
  • Komfortorientierte Raumklimatisierungsanlagen werden falls vorhanden zwischen Oktober und Mai stillgelegt.
  • Auf nicht sicherheitsrelevante Aussen- und Gebäudebeleuchtungen wird verzichtet oder diese wird zeitlich eingeschränkt, falls sich eine Zeitsteuerung schalten lässt. Dasselbe gilt für die Weihnachtsbeleuchtung.
  • Auf steckerfertige Elektrogeräte zum Heizen oder zur Komfortkühlung von Räumen wird verzichtet.
  • In den kirchlichen Gebäuden werden alle gängigen Stromsparmassnahmen konsequent umgesetzt. Dazu zählt insbesondere der Verzicht auf Stand-by-Betrieb durch komplettes Ausschalten von Elektrogeräten und der Raumbeleuchtung.
  • Die Warmwasseraufbereitung soll auf 60 Grad reduziert werden, sofern aus hygienischen und gesundheitlichen Gründen gewährleistet werden kann, dass die Temperatur bei den Entnahmestellen mindestens 50 Grad beträgt und dies technisch ohne grössere Eingriff möglich ist.

Die Empfehlungen gelten für die heutige Situation, Der Kirchenrat der Römisch-Katholischen Landeskirche beobachtet die Energiesituation in der Schweiz und wird im Fall einer drohenden Energiemangellage weitere Massnahmen festlegen. 

Die Römisch-Katholische Kirche im Aargau folgt damit den Empfehlungen der nationalen Energiespar-Alliance und nimmt ihre Verantwortung für die Allgemeinheit wahr. Viele Kirchgemeinden und Pfarreien im Aargau haben bereits verschiedene Sofortmassnahmen zur Energieeinsparung und Steigerung der Energieeffizienz umgesetzt.

 

Weiterführende Links

Bistum-Basel: Energiesparen und Bedürftigen helfen

Einschätzungen zur Lage und Verhaltensempfehlungen des Kantons Aargau

Engergiespar-Empfehlungen des Bundes

 

Bereits nach dem "Grünen Güggel" zertifiziert sind im Kanton Aargau:

Die Verwaltung der Kath. Kirche im Aargau, 23. Juni 2020

Folgende Kath. Kirchgemeinden und Pfarreien:
Katholische Kirchgemeinde Brugg, 22. Juni 2020
Pfarrei Heilige Familie Schöftland, 22. Juni 2020
Kath. Kirchgemeinde Lenzburg, 23. Juni 2020
Pfarrei St. Johannes Evangelist Buchs-Rohr, 20. September 2022
Pfarrei Heilig Geist Suhr-Gränichen, 20. September 2022
Kath. Pfarrei St. Martin Entfelden 20. September 2022
Katholische Kirchgemeinde Rohrdorf, 21. September 2022
es folgen noch Aarau und Rheinfelden, die sich noch im Programm zur Zertifizierung befinden.

Und die Reformierte Kirche Baden plus, 21. September 2022

 

Veranstaltungen Kirchliches Umweltmanagement

Aktuelle Veranstaltungen, Kurse und Lehrgänge finden Sie auf oeku.ch

Kontakt und Auskunft

Alois Metz.jpg

Alois Metz
Kompetenz für Freiwillige und Umwelt
Telefon 056 438 09 70
alois.metz@kathaargau.ch

Geschäfts- und Zertifizierungsstelle Grüner Güggel oeku Kirche und Umwelt
Schwarztorstrasse 18
Postfach
3001 Bern
Telefon 031 398 23 45
info@oeku.ch
Website

Ökofonds

Mit der Schaffung des Ökofonds-Reglements hat die Römisch-Katholische Landeskirche des Kantons Aargau bereits am 9. Juni 2010 ein deutliches Zeichen für die Bewahrung der Schöpfung gesetzt. Mit dem Klimaschutz, den CO2-Emissionen und der Anwendung von erneuerbaren Energien stehen wir als Kirche mit in der Verantwortung, wie wir mit der Schöpfung umgehen. Die Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Jahren geändert und neue respektive angepasste kantonale Subventionierungen sind hinzugekommen. Die Synodalen der Römisch-Katholischen Landeskirche Aargau haben ein angepasstes Reglement verabschiedet, welches am 1. Dezember 2023 in Kraft getreten ist.
Weil Massnahmen zur rationellen Energieanwendung, zur Nutzung erneuerbarer Energien und zum Klimaschutz bei neuen Investitionen zu Mehraufwand führen können, bietet der Ökofonds der Landeskirche weiterhin finanzielle Anreize für die Umsetzung von Massnahmen betreffend Klimaschutz. Die Kirchgemeinden können beim Ökofonds Anträge stellen, um finanzielle Unterstützung oder Beratung zu erhalten.

Energie sparen und die Umwelt schützen in der Kirchgemeinde? Der Ökofonds der Landeskirche unterstützt Sie dabei!

Es gibt auch staatliche Förderprogramme auf kantonaler und nationaler Ebene.

Gute Wünsche fürs Wasser

Zum fünften Mal fand die Auftaktveranstaltung zur ökumenischen SchöpfungsZeit in Rheinfelden statt. Ein Stationenweg unter dem Thema „Ströme lebendigen Wassers“ führte von der römisch-katholischen Kirche den Rhein hoch bis zum Kraftwerk.

Eine Gruppe von dreissig Frauen und Männern folgte Rolf Bürgi, Präsident des Fischereivereins Bezirk Rheinfelden, dem schmalen Rheinweg entlang vom Städtli flussaufwärts. 
Ausgangspunkt der Exkursion war die römisch-katholische Kirche Rheinfelden. Dort hatte Pfarrer Stephan Degen-Ballmer von der reformierten Aargauer Landeskirche in den Anlass eingeführt: Die Auftaktveranstaltung zur Schöpfungszeit 2021, sagte er, finde seit einer halben Dekade jeweils in Rheinfelden statt. „Dieses Jahr passt der Ort thematisch besonders gut: ‚Damit Ströme lebendigen Wassers fliessen‘, lautet die Überschrift, die poetischen Worte stammen aus dem Johannesevangelium im Neuen Testament.“ Die Teilnehmenden waren eingeladen, einen Stein, ein Stück Holz etc. in den Fluss zu werfen, verbunden mit guten Wünschen fürs Wasser und die Lebewesen, die darin wohnen. Schliesslich wies Monika Lauper, Seelsorgerin der römisch-katholischen Pfarrei Rheinfelden, die den Anlass federführend organisierte, auf die Kollekte zugunsten von „oeku – Kirchen für die Umwelt“ und den bereitstehenden Apéro hin. Man verweilte noch lange, im Gespräch, im Nachklang der Worte und Melodien, im Lauschen auf das Rauschen des Rheins.