Wanderausstellung über Cicely Saunders: «Du zählst, weil Du bist»
Was bedeutet für mich Endlichkeit?
Freitag, 13. Juni, 17.30 – 20.30, pflegimuri, 5630 Muri
Öffentlicher Themenabend der Aargauer Landeskirchen mit Referat von Pater Anselm Grün umrahmt von Musik und Grussworten zur Eröffnung der Wanderausstellung «Du zählst, weil Du bist» zum 20. Todestag von Cicely Saunders.
Das knapp einstündige Referat von Pater Anselm Grün wird umrahmt von Musik und Grussworten zur Eröffnung der Wanderausstellung.
Dame Cicely Saunders
Vor 20 Jahren ist die Begründerin und Pionierin der modernen Hospiz- und Palliative-Bewegung gestorben. Sie hat während fünf Jahrzehnten schwerkranke Menschen am Ende des Lebens begleitet und sich für die Linderung ihrer Leiden eingesetzt. Die Wanderausstellung «Du zählst, weil Du bist» würdigt ihr Schaffen, ihre Vision, ihre Bewegung und die Praxis von Palliative Care.
Cicely Saunders hat global und international mit ihrem Schmerzverständnis und ihrer Schmerzforschung aber auch durch ihren ganzheitlichen Begleit- und Pflegeansatz viele Menschen bewegen können, sich mit Themen wie Endlichkeit, Krankheit und Tod konstruktiv auseinanderzusetzen.
Bewegte Biografie
Cicely Saunders wurde 1918 bei London geboren und studierte zunächst Ökonomie, Politik und Philosophie in Oxford, bevor sie das Studium im Zweiten Weltkrieg zugunsten der Ausbildung zur Pflegefachfrau aufgab. Durch einen Arzt wurde sie ermutigt, selbst Medizin zu studieren. Die Pflege und Begleitung von Schwerkranken und Sterbenden war ihr ein Herzensanliegen. 1967 eröffnete sie in London das St. Christophers Hospiz mit Forschungszentrum für spezialisierte ambulante Palliative Care. Das Forschungszentrum ermöglichte es verschiedenen Fachpersonen aus aller Welt sich weiterzubilden. Cicely Saunders veröffentlichte zahlreiche Forschungsbeiträge, reiste viel und ermutigte auch in der Schweiz zahlreiche Personen, sich für Palliative Care einzusetzen. Sie starb vor zwanzig Jahren in dem von ihr gegründeten Hospiz.
Das Leiden lindern
Cicely Saunders war zeitlebens an Philosophie und Theologie interessiert und hat diese Bezüge auch in ihre Praxis integriert. Die Auseinandersetzung mit ihrem ‹total pain-Konzept› oder Gedanken zu ‹spiritual pain› gelten heute als wichtiges Wissen für palliative Weiterbildungen.
«Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.»
– Cicely Saunders
Die Fragen, was nach dem Tod kommt und wozu wir leben, lassen sich nicht schnell beantworten. Prozesse und Entwicklungswege mitzugehen, Fragen nach Schuld oder Ohnmacht auszuhalten, sind wichtige Bestandteile von Palliative Care. Cicely Saunders weicht diesen Fragen nicht aus und ist damit für viele Menschen eine Inspirationsquelle, gerade heute, da wir in aller Veränderung und trotz allem medizinischen Fortschritt, doch immer wieder erfahren, dass der Mensch die Fragen nach Krankheit und Endlichkeit nicht ausblenden kann.
«Anderen mit Respekt und Offenheit zu begegnen, gut zuzuhören und Spiritualität ernst zu nehmen, all das können wir gemeinsam zum Wohle des schwerkranken und sterbenden Menschen tun. Das begeistert mich bis heute.»
– Martina Holder-Franz, Initiatorin der Wanderausstellung
Wanderausstellung zum 20. Todestag
Die Wanderausstellung, eine Kooperation der Aargauer Landeskirchen mit palliative aargau, beschäftigt sich einerseits mit dem Leben und Wirken von Cicely Saunders und ist andererseits speziell auf Palliative Care-Projekte und Netzwerke im Kanton Aargau ausgerichtet. Auf den Roll-Ups mit Informationen und Bildern sind Schlüsseltexte und Musik via QR-Code abrufbar. Ein kreativ gestaltetes Pflegebett eröffnet Reflexionsfragen. Bücher laden zum vertieften Lesen ein. Eröffnet wird die Ausstellung am 13. Juni in der pflegimuri mit einem Referat von Pater Anselm Grün.