Frühlingssynode der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau wählt neuen Kirchenratspräsidenten

Am Mittwoch, 12. Juni 2024, trat das Parlament der Römisch- Katholischen Kirche im Aargau zusammen, genehmigte Jahresbericht und Jahresrechnung der Landeskirche, sprach den Baukredit für einen Ersatzneubau in Solothurn, verabschiedete eine Leistungsvereinbarung zur Integration der italienischsprachigen Mission in die Pfarrei Brugg-Windisch und wählte Pascal Gregor, Wohlen, zum neuen Kirchenratspräsidenten.

Weihbischof Josef Stübi und Allianz Gleichwürdig Katholisch

Weihbischof Josef Stübi überbrachte der Synode ein Grusswort und betonte darin, wie wichtig es ist, dass beide Parteien im dualen System einvernehmlich zusammenarbeiten. Er zitierte einen Kirchenratspräsidenten einer grossen Landeskirche, dass das duale System mit den demokratisch gewählten Räten neben der pastoralen Seite ein Modell für die Demokratisierung der römisch-katholischen Kirche auf der ganze Welt sein könnte.

Auf ihn folgten Mentari Baumann und Claudia Mennen, die die Allianz Gleichwürdig Katholisch vorstellten und über ihre Arbeit hin zu einer Kirche mit gleichen Rechten für alle berichteten. Kirchenratspräsident Luc Humbel würdigt die Allianz Gleichwürdig Katholisch als wichtigste nicht institutionalisierte Reformbewegung der Schweiz, die die Unterstützung auch des Kirchenrats geniesst.

Jahresbericht 2023 des Kirchenrats, Jahresrechnung

Die 122 anwesenden Mitglieder der Synode genehmigten einstimmig den Jahresbericht des Kirchenrats sowie die Jahresrechnung 2023 der Landeskirche.

Baukredit Ersatzneubau Immobilie in Solothurn

Auch der Baukredit für den Ersatzneubau des sogenannten Domherrenhauses in Solothurn, wo an Stelle des überalterten Einfamilienhaus an bester Lage ein Mehrfamilienhaus entstehen soll, wurde von den Synodalen trotz einiger kritischen Voten betreffend Rentabilität grossmehrheitlich gutgeheissen.

Erste Integration einer Missione Cattolica in eine Kirchgemeinde

Das durch die Landeskirche Aargau lancierte Projekt «Zukunft Vielfalt Kirche Aargau», das eine Integration der Aargauer Missionsgemeinschaften in die Kirchgemeinden anstrebt, wird zum ersten Mal im Sinne eines Pilots umgesetzt. Die Missione Cattolica di Lingua Italiana (MCI) in Brugg wird per 1. Januar 2025 in die Kirchgemeinde Brugg überführt. Da das Wirkungsgebiet der Missione weit über die Pfarrei Brugg reicht, erhält die Pfarrei eine Entschädigung, die in der durch die Synode einstimmig verabschiedeten Leistungsvereinbarung zwischen der Pfarrei, der Landeskirche und dem Bischofsvikariat St. Urs festgehalten ist.

Kirchenrat Luc Humbel äussert sich zur Leistungsvereinbarung: «Diese Leistungsvereinbarung mit der Kirchgemeinde Brugg ist ein wichtiger Schritt dahin, unsere Glaubensgemeinschaften unter einem Dach zu vereinen. Ich freue mich sehr, dass wir noch in diesem Jahr diesen Meilenstein erreicht haben und ich danke allen Beteiligten für ihre Offenheit und Bereitschaft zur Veränderung.» Es ist vorgesehen, alle MCI per nächstes Jahr in Pastoralräume zu überführen.

Regierungsrat Alex Hürzeler verabschiedet den scheidenden Kirchenratspräsidenten Luc Humbel

Regierungsrat und Diözesanabgeordneter Alex Hürzeler verabschiedete den scheidenden Kirchenratspräsidenten Luc Humbel und dankte ihm für seinen unermüdlichen Einsatz zugunsten der römisch-katholischen Kirche sowie für die Menschen im Aargau. Regierungsrat Alex Hürzeler betonte, dass die christlichen Werte auch in der Politik wichtig sind. Und er dankte der römisch-katholischen Kirche, dass diese wichtige Aufgaben für die Gesellschaft übernimmt und damit den Staat entlastet. Er dankte Luc herzlich für die gute Zusammenarbeit.

In der Verabschiedung durch den Vizepräsidenten des Kirchenrates würdigte Oliver Dinichert das grosse Engagement von Luc Humbel in seinen 14 Amtsjahren, insbesondere in den drei Bereichen Glaubwürdigkeit der Kirche in der Schweiz, den Stellenwert des dualen Systems und das Wohl der Schwächsten mit der Einführung der Kirchlich-Regionalen Sozialdienste und der Schaffung der ersten Notschlafstelle im Aargau.

Auch für den Regionalverantwortlichen des Bistums, Tobias Fontein, war es die letzte Synodensitzung. Tobias Fontein geht nach zehn Jahren in die wohlverdiente Pension. Er wurde durch Luc Humbel verdankt und verabschiedet und seine Arbeit mit einem intensiven Applaus gewürdigt. Frau Antonia Hasler tritt seine Nachfolge per 1. August 2024 an. Die Theologin ist aktuell Pastoralraumleiterin in Olten und Gemeindeleiterin in diversen Pfarreien in der Region Olten.

 

Wahl des neuen Kirchratspräsidenten

Als neuer Kirchenratspräsident der Landeskirche Aargau wählte die Synode Herrn Pascal Gregor. Der Inhaber der Camino Consulting AG in Aarau bringt eine vielseitige Arbeitserfahrung mit. Als ehemaliger Stiftungsdirektor der Stiftung Diakonat Bethesda, langjähriger Geschäftsführer der Integra, Stiftung für Behinderte im Freiamt, sowie als Leiter der Erziehungsberatungsstellen der Region Baden-Brugg-Zurzach sammelte er viel Erfahrung, die der Landeskirche zugutekommen wird. Gregor ist in seiner Pfarrei verwurzelt und engagierte sich bereits in unterschiedlichen kirchlichen Organisationen. Gregor übernimmt das Kirchenratspräsidium von Luc Humbel per Anfang September 2024.

«Ich danke allen für das Vertrauen und freue mich auf diese vielseitige und spannende Aufgabe», lässt sich der neu gewählte Kirchenratspräsident Pascal Gregor verlauten.

 

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Link zum Jahresbericht 2023 (PDF)

Link zur Jahresrechnung 2023 (PDF)