Frühlingssynode der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau wählt neue Diözesanabgeordnete

Landammann Dieter Egli und Kirchenratspräsident Pascal M. Gregor wurden einstimmig zu neuen Diözesanabgeordneten gewählt. Die Vizepräsidentin der Synode, Elisabetta Zamperini, und der Präsident der Synode, Matthias Schuepp, gratulierten ihnen mit Blumen.
Landammann Dieter Egli (2vr) und Kirchenratspräsident Pascal M. Gregor (2vl) wurden von der Synode der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau einstimmig zu neuen Diözesanabgeordneten gewählt. Die Vizepräsidentin der Synode, Elisabetta Zamperini, und der Präsident der Synode, Matthias Schüepp, gratulierten ihnen mit Blumen.

Am Mittwoch, 11. Juni 2025, trat das Parlament der Römisch-Katholischen Kirche (Synode) im Aargau zusammen. Die Synode genehmigte den Jahresbericht und die Jahresrechnung 2024 der Landeskirche, verabschiedete den Ehrendomherrn Peter Schmid, begrüsste seinen Nachfolger Valentine Koledoye als neuen Domherrn des Standes Aargau und wählte Landammann Dieter Egli und Kirchenratspräsident Pascal M. Gregor als neue Diözesanabgeordnete.

Domherren und Römisch-Katholischen Zentralkonferenz

Nach der Verabschiedung von Ehrendomherrn Dr. Peter Schmid und dem Dank für sein 25-jähriges Engagement zugunsten des Bistums und der Landeskirche, überbrachte sein Nachfolger, Dr. Valentine Koledoye, seit diesem Jahr residierender Domherr des Standes Aargau, der Synode ein Grusswort. Er danke darin allen, dass er als Aargauer auf-genommen wurde und schilderte die Weisheit seiner Grossmutter, die den Integrationsprozess als ein gegenseitiges Annehmen empfahl.

Anschliessend folgte Urs Brosi, Generalsekretär der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz (RKZ), der eine Übersicht über die Organisation der RKZ sowie die von der RKZ mitfinanzierten Organisationen und Aufgaben gab. Dazu gehören die Schweizer Bischofskonferenz, die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle, die Schaffung der Dienststelle «Ethik und Gesellschaft», die sprachregionalen katholischen Medienzentren, aber auch Jungwacht und Blauring mit dem soeben erfolgreich durchgeführten nationalen Pfingstlager «Jublasurium» wie auch die ökumenische Koordinationsstelle Seelsorge im Gesundheitswesen. Diese werde angesichts der Bevölkerungsentwicklung immer wichtiger.

Anträge betreffend garantierte Sitzzahl und Wahl der Kirchgemeinde abgelehnt

Die Synodalen folgten den Anträgen des Kirchenrats und lehnten damit sowohl den Prüfauftrag bezüglich einer garantierten Sitzzahl pro Pfarrei bei Zusammenschlüssen von Kirchgemeinden als auch den Antrag über die freie Wahl von Kirchgemeinden ab.

Jahresbericht 2024 und Jahresrechnung 2024 der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau einstimmig angenommen

Die 123 anwesenden Mitglieder der Synode genehmigten sowohl den Jahresbericht des Kirchenrats wie auch die Jahresrechnung 2024 der Landeskirche. Der Jahresbericht steht unter dem Motto «Gemeinsam unterwegs», übernahmen doch im letzten Jahr ein neuer Kirchenratspräsident, ein neuer Synodenpräsident, eine neue Bistumsregionalverantwortliche und ein neuer Generalsekretär (damals ad interim) die Führung. Die Jahresrechnung 2024 schliesst im Vergleich zum budgetierten Aufwandüberschuss von CHF 568’850.– mit einem geringen Defizit von CHF 22’163.13 ab. Ursache für dieses deutlich bessere Ergebnis sind insbesondere mehrere unbesetzte Stellen in leitenden Funktionen und Vorhaben, die nicht wie geplant umgesetzt werden konnten. Dieses aus finanzieller Sicht positive Ergebnis darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Finanzplan für die kommenden Jahre Fehlbeträge von über einer Million Schweizer Franken ausweist.

Aufgrund des nach wie vor bestehenden strukturellen Defizits und der Ablehnung einer Erhöhung des Zentralkassenbeitrags durch die Synode im Herbst 2023 sah sich der Kirchenrat gezwungen, die Aufgaben der Landeskirche weiter zu überprüfen und Sparmöglichkeiten auszuloten. Ziel ist es, bis 2027 wieder ein ausgeglichenes Budget zu erreichen.

Zur Stabilisierung des Finanzhaushalts hat der Kirchenrat in seiner Sitzung vom 28. Mai 2025 verschiedene Sparmassnahmen beschlossen und der Synode vorgestellt. Geprüft wird eine Neustrukturierung der Fachstellen unter dem Arbeitstitel «Bildung & Beratung». In mehreren Bereichen werden Stellenprozente gestrichen, Kurse reduziert oder Beiträge gekürzt, darunter bei der Fachstelle Jugend, der Katechese-Medien, bei anderssprachigen Missionen sowie in der Verwaltung. Auch die Beiträge an die Entwicklungszusammenarbeit und an kirchliche Organisationen werden reduziert. Die Kirchenmusikschule Aargau wird per Mitte 2026 geschlossen.

Wahl der beiden neuen Diözesanabgeordneten und Ersatzwahl von Synodalen

Landammann Dieter Egli und Kirchenratspräsident Pascal M. Gregor wurden einstimmig als neue Diözesanabgeordnete gewählt. Sie folgen auf den ehemaligen Regierungsrat Alex Hürzeler und den früheren Kirchenratspräsidenten Luc Humbel. Als Diözesanabgeordnete haben sie eine Mitbestimmungsmöglichkeit bei einer allfälligen Wahl eines neuen Bischofs im Bistum Basel durch das Domkapitel.

«Ich danke allen für das Vertrauen und freue mich auf diese ehrenvolle Aufgabe, fühle ich mich doch durch mein dreissigjähriges Engagement als Lektor der Kirche verbunden», lässt sich der neu gewählte Diözesanabgeordnete Dieter Egli verlauten.

Bei der Ersatzwahl der Synodenabgeordneten für den Rest der laufenden Amtsperiode 2023–2026 wurden Verena Glienke aus Eiken-Münchwilen-Sisseln, Fabio dell’Aquila aus Lenzburg und Marcel Hayoz aus Gebenstorf-Turgi gewählt.