Kirchenparlament der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau genehmigt Budget 2025
Das Parlament der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau genehmigte an seiner Synodensitzung vom 13. November 2024 sowohl das Budget 2025 als auch die Anträge des Kirchenrats zu den Zusammenschlüssen von Kirchgemeinden. Ebenso verabschiedet wurden die Leistungsvereinbarungen zur Überführung der italienischsprachigen Missionen in Wohlen und Wettingen in die betreffenden Kirchgemeinden sowie die neue Leistungsvereinbarung mit der Caritas Aargau für die Jahre 2025–2028.
Als Synode wird das Parlament der Römisch-Katholischen Kirche bezeichnet; es besteht im Aargau aus 150 Mitgliedern und trifft sich zweimal jährlich im Frühling und im Herbst. So auch am 13. November 2024, als die Synode erstmals unter der Leitung des neuen Kirchenratspräsidenten Pascal M. Gregor tagte.
Neue Leistungsvereinbarung mit Caritas Aargau
Das Führungsteam der Caritas Aargau, Fabienne Notter und Emil Inauen, stellten das Engagement der Caritas vor, dem eigenständigen Hilfswerk der katholischen Kirche, das Armutsbetroffenen und allen Menschen in Not beisteht, ungeachtet ihrer religiösen, politischen oder ethnischen Zugehörigkeit. Ganz nach ihrem christlichen Grundsatz, die Menschen am Rand in die Mitte zu nehmen. Sie illustrierten die Arbeitsfelder der Caritas mit eindrücklichen Beispielen aus dem Arbeitsalltag der kirchlichen regionalen Sozialdienste (KRSD), in der Bildung auch für Pfarreien, im Secondhand, der «Kulturlegi» oder der Flüchtlingsberatung. Angesichts der Kürzungen der Kirchbeiträge zitierten sie Arnd Bünker des Pastoralsoziologischen Instituts, der den Megatrend Säkularisierung als «Voraussetzung für Veränderungen, die in die Zukunft führen können» sieht. Der Kirchenrat würdigt die wertvolle Arbeit der Caritas Aargau. Dies zeigt sich auch in der neuen Leistungsvereinbarung zwischen der Römisch-Katholischen Landeskirche Aargau, der Bistumsregionalleitung St. Urs und der Caritas Aargau für die Jahre 2025–2028, die vom Kirchenparlament einstimmig angenommen wurde.
Genehmigung des Budgets 2025 mit Aufwandüberschuss
Mit Gottes Lohn ist nicht Geld gemeint. Dennoch ist Geld nötig, um Seelsorge, Diakonie und Bildung zu ermöglichen. Haupteinnahmequelle der Kirche sind die Kirchensteuern der Mitglieder, deren Rückgang sich direkt auf das Dienstleistungsangebot der Kirche auswirkt und die Kirche vor grosse Herausforderungen stellt. Trotz einer Sparrunde bei der Landeskirche weist das Budget 2025 einen Aufwandüberschuss von über einer halben Million Franken auf. Und die Aussichten für die kommenden Jahre sehen mit den sinkenden Einnahmen über die Zentralkassenbeiträge, die die Kirchgemeinden mit einem seit Jahren unveränderten Satz von 2.7 % an die Aufgaben der Landeskirche abführen, noch düsterer aus. Zudem verursachen Sonderfinanzierungen wie die Studie zur Aufarbeitung der Missbrauchsfälle bei der RKZ sowie der synodale Prozess beim Bistum Mehrausgaben. Nach einigen kritischen Voten gerade gegenüber den Beiträgen an das Bistum und die RKZ sowie gegenüber geplanten Kürzungen, genehmigten die Synodalen das Budget 2025 und nahmen den Finanzplan 2026– 2028 zur Kenntnis.Zusammenschlüsse von Kirchgemeinden
Die Kirchgemeinden Bellikon, Künten, Rohrdorf und Stetten haben beschlossen, sich zur «Katholischen Kirchgemeinde am Rohrdorferberg» zusammenzuschliessen und so auch die staatskirchenrechtliche Struktur an die Grösse des seit 2016 bestehenden Pastoralraums anzupassen. Mit diesem Zusammenschluss können Synergien geschaffen werden mit nur noch einer Kirchenpflege und einer gemeinsamen Buchhaltung wird die Verwaltung konzentrierter und es ergeben sich mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Denselben Weg gehen auch die Kirchgemeinden Neuenhof und Killwangen, die sich zur neuen «Katholischen Kirchgemeinde Neuenhof-Killwangen» zusammenschliessen wollen. Die Mitglieder der Synode folgten den Anträgen des Kirchenrats und genehmigten beide Zusammenschlüsse mit Wirkung per 1. Januar 2025.Integration der italienischsprachigen Missionen in Kirchgemeinden
Im Rahmen des von der Landeskirche Aargau lancierten Projekts «Zukunft Vielfalt Kirche Aargau», das eine Integration aller Aargauer Missionsgemeinschaften in die Kirchgemeinden anstrebt, genehmigte die Frühjahrssynode die Überführung der «Missione Cattolica di Lingua Italiana» (MCI) in Brugg per 1. Januar 2025 in die Kirchgemeinde Brugg. Nun folgen die italienischsprachigen Missionen von Wettingen und die Kirchgemeinde Wettingen sowie die MCI von Wohlen und der Kirchgemeindeverband Unteres Freiamt dem Brugger Beispiel. Die Synode genehmigte die entsprechenden Leistungsvereinbarungen zwischen den Pfarreien, der Landeskirche und dem Bischofsvikariat St. Urs. Kirchenrätin Maria-Pia Scholl zeigte sich erfreut über diesen wichtigen Schritt zur Vereinigung der Glaubensgemeinschaften als «Gemeinschaft der Gemeinschaften».Generalsekretariat
Kirchenratspräsident Pascal M. Gregor informiert, dass sich Tatjana Disteli, Generalsekretärin, entschieden hat, die Zusammenarbeit mit der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau zu beenden. Tatjana Disteli war im November 2021 zur Landeskirche gekommen und erfüllte ihre Aufgaben mit grossem Engagement. Im Namen der Römisch-Katholische Landeskirche bedauert er den Weggang von Frau Disteli, dankt ihr für ihren grossen Einsatz und wünscht ihr für ihre Zukunft alles Gute. Bis zur Neubesetzung der Stelle übernimmt der stellvertretende Generalsekretär David Reichart ihre Aufgaben. Die Vakanz wird öffentlich ausgeschrieben.Synodaler Prozess und «Heiliges Jahr» 2025
Die neue Bistumsregionalleiterin Antonia Hasler berichtet über die Resultate der zweiten Session der Weltbischofssynode, die am 29. Oktober im Vatikan mit einem vom Papst Franziskus approbierten Schlussdokument zu Ende gegangen ist. Die Weltbischofssynode habe «Leitlinien» gelegt, auch bezüglich der Anerkennung der römisch-katholischen Vielfalt auf der Welt, erläuterte Antonia Hasler. Angesichts der aktuellen Herausforderungen der katholischen Kirche hierzulande strebe das Bistum Basel einen Kulturwandel an. Der eingeschlagene Weg ist im «PEP to go» (www.bistum-basel.ch/pep-to-go) skizziert. Der Synodale Prozess geht auch im «Heiligen Jahr» 2025 weiter, welches ein Pilgerjahr ist und in dem unter dem Motto «Pilger der Hoffnung» mehr als 30 Millionen Gläubige in Rom erwartet werden. Bischof Felix wird im Gottesdienst vom 29. Dezember 2024 um 10.00 Uhr in der St. Ursen-Kathedrale in Solothurn das «Heilige Jahr» eröffnen, im Aargau wurde vom Bistum Basel die Stadtkirche Baden zur Pilgerkirche auserkoren.