Ökumene & Partner

Ökumene und interreligiöser Dialog ist für die katholische Kirche im Aargau von grosser Bedeutung. Auf der Ebene der Pfarreien und Kirchgemeinden bestehen zahlreiche Angebote und Entwicklungen ökumenischer Zusammenarbeit.

Inhalt

Aargauer Landeskirchen

Die drei Aargauischen Landeskirchen organisieren ihre Zusammenarbeit im sogenannten Kirchenleitungstreffen. Einbezogen ist auch das Bischofsvikariat. Hier werden die ökumenischen Einrichtungen und Aktivitäten geplant und begleitet. Zudem werden an diesen Treffen die gemeinsamen Positionen der Kirchen gegenüber Staat und Öffentlichkeit diskutiert und dann in den Kirchenräten beschlossen.

Konkrete Zusammenarbeit

Verschiedene ökumenische Einrichtungen und Angebote werden von den drei Landeskirchen getragen, gewisse von den beiden grösseren, der Reformierten und der Römisch-Katholischen Landeskirche. Beispiele ökumenischer Zusammenarbeit:

  • Der Sozialrat setzt sich für die sozialen Belange im Aargau ein.
  • Die Fachstelle Katechese-Medien ist eine Einrichtung der Römisch-Katholischen Landeskirche. Die Bereiche Medienverleih und Aus- und Weiterbildung von Katechetinnen und Katecheten sind mit der Reformierten Landeskirche gemeinsam getragen. Eine Ökumenische Kommission begleitet die Zusammenarbeit.
  • Seit April 2007 ist die Fachstelle Religion Campus Brugg-Windisch an der Fachhochschule Nordwestschweiz aktiv. Den Auftrag haben die Kirchen erarbeitet. Mit der Fachhochschule besteht eine Zusammenarbeitsvereinbarung.
  • An den Spitälern, Kliniken und Heimen sind Seelsorgende der beiden grossen Landeskirchen tätig. In der Regel haben diese die Aufgaben unter sich aufgeteilt, wobei die spezifischen konfessionellen Belange sichergestellt sind.
  • Im Bereich Palliative Care bieten die Landeskirchen eine gemeinsame Aus- und Weiterbildung an.
  • Seit 2005 bildet die Kirchenmusikschule Aargau Organisten und Chorleitende aus.
  • 2016 holten die Landeskirchen Aargau die ökumenische Veranstaltung «Lange Nacht der Kirchen» zum ersten Mal in die Schweiz. Das bewährte Konzept, das in den vier Ausgaben 2016, 2018, 2021 und 2023 jeweils über 10’000 bis 50’000 Menschen, Frauen, Männer und Kinder in die teilnehmenden Kirchen brachte, wird auch am 23. Mai 2025 in mittlerweile 18 Kantonen weitergeführt, aufbauend auf der wertvollen Vorarbeit und des grossen Engagements der vielen Freiwillige

Ökumenische Kommissionen

Fachgruppe Soziales

Das ökumenische Gremium von Fachpersonen befasst sich mit sozialpolitischen Themen und nimmt zu aktuellen Themen Stellung. Zudem erkennt es Lücken in der diakonischen Arbeit und zeigt Möglichkeiten auf, um diese zu schliessen.

Kommission Bewahrung der Schöpfung

Die Kommission hält die «Bewahrung der Schöpfung» in den Landeskirchen lebendig. Die Schöpfung hat ein Eigenrecht, das unabhängig von menschlichen Nutzungsansprüchen zu respektieren ist. Sprich: Wir sind gehalten, uns in die ökologischen Zusammenhänge einzufügen. Ein stabiles Klima, eine intakte Umwelt oder der Erhalt von Biodiversität sind Voraussetzungen, von denen nicht nur wir Menschen leben.

Nachhaltigkeit muss darum zum grundlegenden ethischen Prinzip werden, das in unserem gesamten Verhalten und in allen Lebensbereichen wirkungsvoll und konsequent zur Anwendung kommt.

Interreligiöse Zusammenarbeit

Die Landeskirchen pflegen den Dialog mit anderen Religionen wie Islam, Hinduismus, Ba’hai und Buddhismus im Aargauer Interreligiösen Arbeitskreis (AIRAK) und in der Aargauer Konferenz der Religionen (Akorel). Der Dialog mit dem Judentum wird speziell in der Christlich-Jüdischen Arbeitsgemeinschaft Aargau (CJA) gepflegt.

Aargauer Interreligiösen Arbeitskreis (airak)

Dialog auf Augenhöhe! Multireligiös und multikulturell, vielfarbig und komplex zeigt sich die gesellschaftliche Realität und das Zusammenleben. Was als Pioniertat begann – Angebote im interreligiösen Bereich im Aargau – ist heute Alltag, zum Beispiel mit regelmässigen Veranstaltungen und Interreligiösen Stammtischen in Aarau und Baden-

Aargauer Konferenz der Religionen (AKoRel)

Der Verband Aargauer Muslime, die Israelitische Kultusgemeinde Baden und die drei Aargauer Landeskirchen (die Römisch-Katholische Landeskirche zusammen mit dem Bischofsvikariat, die Reformierte Landeskirche und die Christkatholische Landeskirche) haben im Jahr 2014 ein offizielles Gefäss für den Dialog der Religionen im Kanton Aargau unter dem Namen «Aargauer Konferenz der Religionen» gegründet. Die Vertretungen treffen sich mindestens einmal im Jahr, um sich über Anliegen, Probleme und Hintergründe gegenseitig zu informieren, sich besser kennenzulernen und um über gemeinsame Fragen und politische Themen zu diskutieren. 

Christlich-Jüdische Arbeitsgemeinschaft (CJA) Aargau

Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war in der Schweiz die CJA gegründet worden, später entstanden die regionalen Gruppen. Damit wollte man die Basis, die breite Bevölkerung, direkt ansprechen, um sie über den Antisemitismus und dessen Bekämpfung aufzuklären. Die Regionalgruppe der CJA/Aargau wurde 1993 gegründet mit der Absicht, dass sich Juden und Christen persönlich kennen lernen. Die Gruppe trifft sich zu Diskussionsgesprächen, öffentlichen Vorträgen, Begegnungen und einmal jährlich zu einer Studienreise. 

Weitere christliche Kirchen

In der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen im Aargau (AGCK-AG) sind zehn Kirchen und kirchliche Gemeinschaften vertreten. Nebst den drei Landeskirchen sind das die Anglikanische, die Baptisten, die Evangelisch-Lutherische, die Evangelisch-Methodistische und die Syrisch-Orthodoxe Kirche sowie die Heilsarmee und die Siebenten-Tags-Adventisten.